Nachhaltig Bauen und Sanieren

U-Wert und Co: Warum ist Holz ein guter Wärmedämmer?

Holz ist - im Vergleich zu Metallen - ein schlechter Wärmeleiter. Insofern ist Holz ein guter, im Vergleich zu anderen Baustoffen besserer, Wärmedämmer. Die Frage ist nur: Warum ist das so?



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Wenn man einen Holzfußboden, einen Holzfensterrahmen oder auch ein Bett aus Massivholz berührt, fühlt sich das meist warm an. Gegenstände etwa aus Stahl oder Aluminium hingegen fühlen sich kalt an. Das hat damit zu tun, dass Holz - im Vergleich zu Metallen - ein schlechter Wärmeleiter ist. Holz transportiert also die Wärme aus meiner Hand schlechter als andere Materialien. Insofern ist Holz ein guter, im Vergleich zu anderen Baustoffen besserer, Wärmedämmer. Die Frage ist nur: Warum ist das so?

Holz und Wärmedämmung: Die Zellstruktur macht’s

Gerade bei Fenstern spielt Wärmedämmung eine große Rolle, denn über sie kann viel Wärme verloren gehen. Wer neue Fenster kauft, muss daher den U-Wert beachten. Was genau das ist, warum er wichtig ist und wie er sich zusammensetzt erfährst du hier.

Um die Frage zu beantworten, weshalb Holz ein guter Wärmedämmer ist, müssen wir uns die Struktur des Holzes ansehen. Entscheidend bei der Wärmedämmung ist nämlich die Zellstruktur des Holzes. Holz entsteht, indem sich viele kleine Zellen bilden. “Wegen der vielen im getrockneten Zustand luftgefüllten Zellen ist Holz ein schlechter Wärmeleiter und zeigt so bemerkenswerte Dämmeigenschaften” (Bauen und Leben in Holz, Salthammer/Marutzky 2013, S.29). Dieses Prinzip kennen wir schon von kalten Wintertagen: Am wärmsten ist uns, wenn wir auf den so genannten Zwiebel-Look setzen - also mehrere Schichten Kleidung anziehen. Zwischen jeder Schicht entsteht so ein Luftpolster, das eine isolierende Wirkung hat. Denn Luft gehört zu den schlechtesten Wärmeleitern überhaupt. Ähnlich verhält sich das bei der Struktur des Holzes.

Wärmedämmung: der U-Wert gibt Auskunft

Aufgrund dieses Aufbaus weist schon Massivholz sehr gute Wärmedämmewerte auf. Diese lassen sich anhand des so genannten U-Werts feststellen. Dabei handelt es sich um den Wärmedurchgangskoeffizienten - einen Wert, der angibt, wie viel Wärme durch einen Gegenstand nach außen strömt. Je niedriger ein U-Wert, desto besser ist entsprechend die Wärmedämmung.

Wegen der vielen im getrockneten Zustand luftgefüllten Zellen ist Holz ein schlechter Wärmeleiter und zeigt so bemerkenswerte Dämmeigenschaften.
Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen Weichhölzern und Harthölzern, etwa zwischen Nadelhölzern wie Kiefer und Fichte oder Laubhölzern wie Eiche. Kiefer und Fichte weisen einen U-Wert von 0,13 W/(m²·K) auf, Eiche hingegen kommt ‘nur’ auf 0,2 W/(m²·K). Erklären lässt sich das mit dem Gewicht, der so genannten Rohdichte des Holzes. So hat Kiefer eine mittlere Rohdichte von 520 kg/m³, Eiche kommt auf 720 kg/m³. Ganz vereinfacht ausgedrückt bedeutet das: Kiefernholz ist leichter als Eichenholz, enthält mehr Luft und isoliert entsprechend besser.

Das natürliche Potential von Holz ausweiten: Dämmstoffe aus Holz

Die natürliche Dämmwirkung von Holz lässt sich effektiv bei modernen Dämmstoffen einsetzen. So kommen heute häufig Holzfaserplatten zum Einsatz. Sie eignen sich sowohl für die Außendämmung, auf die später Putz oder eine Holzverkleidung aufgebracht wird. Genauso können Holzfaserplatten aber auch im Innenraum - etwa bei der Dämmung des Dachstuhls oder von Decken - eingesetzt werden. Ein meist aus Altpapier hergestellter natürlicher Dämmstoff ist zudem Zellulose. Dabei wird das Altpapier zerkleinert und zu Zellulosewolle verarbeitet. Diese wird in Form von Flocken meist in Hohlräume eingeblasen. Durch das lockere Einfüllen entstehen zwischen den Zelluloseflocken Lufträume, die für eine gute Isolierung sorgen. Besonders häufig kommt diese Form der Wärmedämmung heute bei moderner, ökologischer Holzrahmenbauweise zum Einsatz.


Hubert ist das neue Online-Magazin für Holz-Kultur, das hochwertige und mitreißende Beiträge rund um den Baustoff Holz liefert. Hubert wird herausgegeben von Sorpetaler Fensterbau.

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