Holzfenster sanieren oder austauschen?
Holzfenster sind jeglichen Witterungen ausgesetzt und verändern sich nach vielen Jahren. Wie du herausfinden kannst, ob die Fenster saniert werden können, oder ob sie ausgetauscht werden müssen, erfährst du in diesem Artikel.
Ob bei einem Holzfenster eine Sanierung infrage kommt, oder ob die Holzfenster ausgetauscht werden müssen, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Wenn du ein denkmalgeschütztes Gebäude besitzt, lies dir vorab den Artikel “Denkmalschutz: Was es bei Holzfenstern zu beachten gilt” zu diesem Thema durch, da dort viele Fragen bereits geklärt werden.
Wann muss ein Fenster überhaupt saniert oder ausgetauscht werden?
Am Anfang steht die Analyse der vorhandenen Bauteile. Wie alt sind die Fenster? Blättert die Farbe ab? Ist der Rahmen durch die Witterung beschädigt oder einfach nicht mehr schön anzusehen? Entsteht vermehrt Zugluft am Fensterrahmen? Bildet sich Kondenswasser an oder zwischen den Scheiben oder bilden sich Eisblumen bei Frost? All das sind Anzeichen dafür, dass mit den Fenstern etwas nicht mehr in Ordnung ist und diese saniert oder im schlimmsten Fall ausgetauscht werden müssen. Allein der Anstieg der Energiekosten liegt nicht zwangsweise an kaputten Fenstern. Auch undichte Türen oder alte Dächer können Probleme darstellen. An erster Stelle gilt es also zu prüfen, ob wirklich die Fenster der Grund für den Anstieg sind. Zur Prüfung der Dämmfähigkeit von Fenstern kann der U-Wert der Fenster herangezogen werden. Je niedriger der U-Wert ist, desto weniger Wärme leitet das Fenster von der warmen Innen- zur kalten Außenluft und umgekehrt. Den U-Wert eines Fensters kann man bei dem Hersteller anfragen. Der Wert muss die Maximalwerte unterschreiten, die in der seit 2014 gültigen EnEV zu finden sind. Generell gilt, dass besonders alte Modelle, die z.B. noch eine Einfachverglasung besitzen, nicht saniert werden sollten. Bei neuen Fenstern, bei denen die Substanz noch in Ordnung ist, können schon kleine Ausbesserungen die Energiebilanz verbessern und die Lebensdauer der Fenster verlängern.
Austausch eines Holzfensters
Wenn das Fensterglas beschädigt ist, lohnt es sich aufgrund der hohen Kosten und je nach Alter des Fensters nicht, nur das Glas auszutauschen. Genau so ist es, wenn die Materialien sehr feucht und dadurch marode und irreparabel sind oder ein Pilzbefall vorliegt.
Weitere Gründe für einen Austausch können sein, dass die komplette Fassade eines Gebäudes saniert wird oder dass du mit dem Einbau von neuen Fenstern spezielle Förderungen nutzen kannst, die den Austausch günstiger als eine Sanierung machen. Bei alten Fenstern, die nicht gut nachgerüstet oder saniert werden können, hat der Austausch der Fenster einige große Vorteile:- Ökologische und ökonomische Gewinne auf mittel- bis langfristige Sicht.
- Moderne Holzfenster sind erheblich energieeffizienter als alte Modelle, da sie eine bessere Dämmung besitzen.
- Der Wert des Eigenheims wird durch neue Holzfenster gesteigert.
- Die hohen Kosten amortisieren sich auf längere Sicht über die Energieeinsparung.
- Der Lärm wird reduziert, da moderne Holzfenster einen besseren Schallschutz bieten.
Den Vorteilen stehen natürlich auch einige Nachteile entgegen:
- Hohe Investitionskosten, die mit einem Mal getätigt werden müssen
- Es werden mehr Ressourcen verbraucht
- Es entsteht unter Umständen eine hohe Umweltbelastung bei der Entsorgung der alten Festeren (je nach Material der alten Fenster)
Bei neuen Fenstern, bei denen die Substanz noch in Ordnung ist, können schon kleine Ausbesserungen die Energiebilanz verbessern und die Lebensdauer der Fenster verlängern.
Sanierung oder Ausbesserung eines Holzfensters
Bei der Sanierung oder Ausbesserung eines Holzfensters werden kleine oder größere Schäden und Fehler ausgebessert. Bei noch recht neuen Fenstern sollte diese Möglichkeit auf jeden Fall in Betracht gezogen werden. Zu der Sanierung und Ausbesserung von Holzfenstern zählen unterschiedliche Maßnahmen.
Teile des Fensters werden ausgetauscht oder neue Teile hinzugefügt
Es werden einzelne Teile des Fensters, die beschädigt sind, ausgetauscht, sodass sowohl optisch als auch funktional keine Mängel mehr festzustellen sind. Zudem besteht die Möglichkeit, das Fenster mit einer Zusatzkonstruktion zu ergänzen. Das macht beispielsweise Sinn, um einen besseren Schutz zu gewährleisten. An dieser Stelle werden z.B. Pilzkopf-Beschläge, abschließbare Fenstergriffe und einbruchhemmendes Glas ergänzt. Auch das nachträgliche Anbringen einer besseren Dichtung gehört zu diesen Maßnahmen. Wenn das Fenster bereits eine gute Dichtung besitzt, hilft es, die Dichtung regelmäßig auszutauschen, um die Dämmfähigkeit aufrecht zu erhalten und das Fenster in einem guten Zustand zu halten.
Behandlung der Oberfläche
Bei der Oberflächenbehandlung gilt es, die schöne Optik wieder herzustellen und die Holzrahmen abzudichten. Die Oberfläche wird z.B. mit Öl oder Wachs neu versiegelt. Außerdem kann der Holzrahmen abgeschliffen, gestrichen und poliert werden, um kleine Mängel verschwinden zu lassen. Faule Teile eines Holzrahmens müssen allerdings ausgetauscht werden, da dies ansonsten an die Substanz des Materials geht und das Fenster auf lange Sicht irreparabel macht.
Ressourcenschonung dank Sanierung
Der große Vorteil der Sanierung besteht darin, dass Ressourcen geschont werden und die Bausubstanz wiederverwendet werden kann. Wenn es sich wirtschaftlich lohnt, sollte also so viel Fenstersubstanz wie möglich erhalten bleiben. Außerdem spart man bei der Sanierung die kostspielige Neuanschaffung der Fenster - je nach Größe deines Hauses wird sich das lohnen. Bei denkmalgeschützten Gebäuden bleibt mit Hilfe einer Sanierung das äußere Erscheinungsbild und somit der Charme des Gebäudes erhalten. Der Nachteil einer Sanierung ist der große Aufwand, der mit einer Sanierung zusammenhängt.
Fazit
Auf die Frage, ob eine Sanierung oder eine Neuanschaffung von Holzfenstern besser ist, gibt es keine allgemeingültige Antwort. Dies hängt individuell von der Beschaffenheit der Fenster und von den allgemeinen Umstände im Zusammenhang mit dem Gebäude ab. Wenn du dir unsicher bist, zieh am besten einen Experten zurate. Beitragsbild: Valeriia Bugaiova via Unsplash; neues Holzfenster: Ben Chislett/Sorpetaler Fensterbau