Antike Fenster und Co: Eine kurze Geschichte des Fensters
Fenster, wie wir sie heute kennen, haben über die Jahrhunderte eine interessante Entwicklung durchlebt – vom simplen Hauselement, das Licht und Luft in die Räume lässt, bis hin zum modernen Hightech-Bauelement von heute.

Jeder hat sie und wir benutzen sie meist unbewusst. Aus unserem Alltag sind sie längst nicht mehr wegzudenken – unsere Fenster. Doch der Weg zum heutigen Hightech-Produkt war lang, denn Fenster haben sich im Laufe der Zeit immer weiter entwickelt. Wir wagen einen Blick in die Vergangenheit.
Den Anfang bildeten Öffnungen in Decke oder Wand
Seit der Mensch Häuser baut, sind diese mit Öffnungen versehen. Damals hatte das, was wir heute Fenster nennen, für die alten Germanen noch eine andere Funktion.
Die Germanen verwendeten für die Öffnung den Begriff “Windauge”. Dieser Ursprung findet sich noch heute in der englischen Bezeichnung “window”.
Kleine, augenförmige Öffnungen dienten als Rauchabzug. Dazu wurden vorhandene Fugen im Mauerwerk vergrößert oder Steine im Mauerwerk weggelassen. Zum Schutz vor Feinden befanden sich die Öffnungen meist in der oberen Hälfte der Wand. Tierhäute, Pergament oder Leinenstoff dienten als eine Art Fensterladen und sollten Wind und Wetter abhalten. Die Germanen verwendeten für die Öffnung den Begriff "Windauge". Dieser Ursprung findet sich noch heute in der englischen Bezeichnung "window". Das uns bekannte Fenster hat seinen Ursprung im lateinischen "fenestra" und bedeutet so viel wie Wandöffnung.
Fenster in Romanik und Gotik
Die Gebäude dieser Zeit bestanden größtenteils aus Holz. Nur Kirchen oder Häuser von Adeligen waren aus Stein. Typisch für diese Stilepoche waren dicke Mauern mit kleinen Rundbogenfenstern.

Rechteckfenster dominierten in Renaissance und Barock
In der Renaissance wurde der Baustil aufwendiger und anspruchsvoller. Die Fassaden wurden mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Das Rechteckfenster war das dominierende Element in der Fassadengestaltung. Zu den funktionalen Aufgaben kamen jetzt auch ästhetische dazu.

Klassizismus und Historismus
Mit dem Aufkommen des Klassizismus bekamen die Gebäude klare Formen mit begrenzten Flächen. Bei den Fenstern verzichtete man auf eine aufwendige Gestaltung, nur die Sohlbank wurde leicht betont.

Jugendstil bis Moderne
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begriffen Architekten Fenster sowohl als untergeordnetes Element als auch als Gestaltungsmittel. Die Fassadengestaltung hatte dabei Vorrang gegenüber der Einzelgestaltung von Fenstern. In den fünfziger und sechziger Jahren entwickelte sich das Isolierglasfenster. Typisch waren Schwing- und Wendefenster. Für die Rahmen wurde nicht mehr nur Holz verwendet, sondern es kamen auch neue Materialien wie Aluminium und Stahl hinzu.
Moderne Ansprüche an das Holzfenster von heute
Mit der Weiterentwicklung veränderten sich auch die Bedürfnisse an ein Fenster. Diente es in seiner früheren Form vor allem als simpler Rauchabzug, so erwarten wir heute Schalldämmung, Energieeffizienz sowie große Sicherheit. Gleichzeitig sind Fenster wichtige Gestaltungselemente der Außenhülle eines Hauses. Das Aufkommen neuer Materialien ermöglichte völlig neue Fensterkonstruktionen. Neben dem Traditionswerkstoff Holz gibt es Fenster auch aus Aluminium und Kunststoff. Des Weiteren können die verschiedenen Materialarten miteinander kombiniert werden. So vereinen beispielsweise Holz-Alu-Fenster die Vorteile ihrer einzelnen Materialien. Dabei sind Fenster aus Holz und Holz-Aluminium vor allem eines: nachhaltig. Bei ihrer Produktion wird im Vergleich zu anderen Materialien am wenigsten CO2 ausgeschieden. Das Naturprodukt Holz schützt das Klima und sorgt außerdem für eine gesunde Wohnatmosphäre.
